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Sicherheit im MRT-Gebäude

MDC Berlin-Buch

 

 


 

Diese Sicherheitsbelehrung ist von großer Wichtigkeit und die Voraussetzung für das eigenständige Betreten und die unabhängige Arbeit im Gebäude 88 (B.U.F.F.).

 

Die Sicherheitsbelehrung erfolgt nach den Berichten der Strahlenkommission (SSK) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und nach dem § 22 des Medizinproduktegesetzes.

Diese Sicherheitsbelehrung steht als PDF zum download bereit.


Die mit ‘S’ und ‘P’ gekennzeichneten Abschnitte sind nur für diejenigen notwendig, die im S1-Bereich und im Labor arbeiten (S) bzw. in einer Klinischen Studie mit Probanden (P) tätig sind oder sein werden.

 


 

Inhaltsübersicht

1. Besondere Gefahren im B.U.F.F.

2. Gefahrenbereich MRT-Gebäude

3. Gefahrenbereich MR-Raum

4. Gefahrenbereich MR-Tomograph (P)

5. Gefahrenquellen bei Heliumbefüllung

6. Notfall im MR-Raum

7. Das Labor

8. Gefahrstoffe

9. Anästhetika

10. Genetisch veränderte Organismen (S)

11. Abfallentsorgung (S)

12. Allgemeine Sicherheit

13. Brandschutz

14. Klinische Studien (P)

 


 

1. Besondere Gefahren im B.U.F.F.

  • Auf jeder der drei Etagen des Gebäudes befindet sich ein MR-Tomograph
  • Potentielle Gefährdung besteht schon beim Betreten des Gebäudes
  • Die Magneten sind immer an!
  • Es gibt drei Gefahrenbereiche:
    • das MRT-Gebäude
    • der MR-Raum
    • der MR-Tomograph

 


 

2. Gefahrenbereich MRT-Gebäude

  • Das Betreten des B.U.F.F. ist für Personen mit Herzschrittmacher, Insulinpumpe oder anderen elektromagnetisch beeinflussbaren Implantaten verboten!

Das Magnetfeld ist nicht auf die Scanner-Räume beschränkt, sondern ist im gesamten MRT-Gebäude vorhanden. Bereits beim Betreten des Gebäudes sind Sie dem Magnetfeld ausgesetzt. Das ganze MR-Gebäude ist also ein Gefahrenbereich (siehe gelbe Linie). Personen mit Herzschrittmachern, Insulinpumpen oder anderen elektromagnetisch beeinflussbaren Implantaten dürfen das Gebäude nicht betreten, da durch das Magnetfeld im Gebäude Lebensgefahr bestehet. Besonders das Überschreiten der 5 Gauss Linie gilt für betroffene Personen als lebensgefährlich. Im folgenden Grundriss sind die drei Gefahrenbereiche dargestellt.

 

Aufgrund der Gefahren, die die Tomographen mit sich bringen, muss das MRT-Gebäude zugangsgeschützt sein. Das Warnschild an der Eingangstür weist auf diese Gefahren hin. Das Schild soll zusätzlich schon darauf hinweisen, dass für Personen mit Implantaten aus Metall, mechanischen Uhren, Schlüsseln, Kreditkarten oder anderen Metallteilen, die zwar ins Gebäude dürfen, nicht den MR-Raum betreten dürfen.

 

Besucher werden am Eingangsbereich über die Risiken und Gefahren der Magnetresonanztomographen im Gebäude aufgeklärt. Mit Ihrer Unterschrift auf dem Aufklärungsdokument müssen Sie als Besucher die Kenntnisnahme und Einwilligung der Sicherheitsvorschriften am B.U.F.F. bestätigen.

 

Zusätzlich sind Aushänge mit den Wichtigen Rufnummern in Notfällen im ganzen Gebäude zu finden.


 

3. Gefahrenbereich MR-Raum

  • Sehr starkes Magnetfeld, das mit abnehmendem Abstand zum MR-Tomographen stark zunimmt. Dadurch können auf metallische Gegenstände starke Anziehungskräfte wirken.
  • Das Betreten des MR-Raumes ist für Schwangere und Personen mit Prothesen (Beinprothese, künstliches Hüftgelenk) verboten!
  • Das Hineinbringen von metallischen Gegenständen (z.B.: Werkzeug, Skalpell, Haarklammern, Scheren) in den MR-Raum ist verboten!
  • Der Nutzer des MRT trägt die Verantwortung für Probanden, Personal und Material!
  • Magnetfelder kann man nicht sehen oder hören, wenn man sie fühlen kann, ist es meist zu spät!

     

Der Magnetresonanztomograph ist ein hoch technisiertes Gerät und erfordert höchste Konzentration. Sie als möglicher Anwender tragen die volle Verantwortung für den Probanden, das Personal und das Material. Die Magnetfelder kann man nicht sehen, nicht hören, nicht schmecken und wenn man sie fühlen kann, ist es (meist) zu spät!

Die folgenden Bilder zeigen links den Scanner für die Probanden und rechts den Tierscanner.

 

Das Magnetfeld eines Scanners ist ein statisches Magnetfeld, das auch in Wartestellung oder bei abgeschalteter Konsole immer in Betrieb ist. Das nachfolgende Symbol warnt vor magnetischen Feldern.

 

Am Magneten herrschen große Anziehungskräfte, die mit kleiner werdendem Abstand zum Magneten immer stärker werden. Gegenstände wie z.B. Scheren oder Gasflaschen können durch diese Anziehungskräfte des Magneten zu Geschossen werden. Daher dürfen Sie KEINE metallischen Gegenstände mit in den Scannerraum hineinbringen.

 

Warnhinweise und Kennzeichnungen müssen stets beachtet werden! Nur Gegenstände und Geräte, die mit dem grünen MR-Symbol (links) gekennzeichnet sind, stellen keine Gefahr für Personen und Gerätschaften bei Betrieb im MR-Raum dar und dürfen in den MR-Raum hineingebracht werden. Das gelbe MR-Symbol (mitte) kennzeichnet Dinge, die nur bedingt MR sicher sind. Diese Dinge dürfen in den MR-Raum, jedoch müssen unbedingt angegebene Sicherheitsabstände zum Magneten eingehalten werden. Das rote MR-Symbol (rechts) markiert alle Gegenstände, die im MR-Raum strikt verboten sind!

 

In folgendem Video können Sie beobachten, wie ein Hammer und eine Schere im Magnetfeld zu gefährlichen Geschossen werden. Die Melone symbolisiert hier den Kopf eines Probanden.

(Um das Video zu starten, klicken Sie bitte auf den Link)

 

Dieses Video zeigt, mit welcher Kraft eine Schere von Magneten mit verschiedener Feldstärke angezogen wird.

(Um das Video zu starten, klicken Sie bitte auf den Link)

                  

 

Das statische Magnetfeld birgt, wie Sie in den Videos gesehen haben, eine Vielzahl an Gefahren, an die Sie immer denken sollten, wenn Sie den MR-Raum betreten.

 


 

4. Gefahrenbereich MRT (für Klinische Studien)

  • Schleifenbildung und Überkreuzen der Extremitäten sind im MRT verboten!
  • Probanden sollten möglichst entspannt im MRT liegen.
  • Probanden im MRT und Personen, die sich während einer Messung im MR-Raum aufhalten, müssen Gehörschutz tragen!
  • Bei angeschaltetem Laser-Lichtvisier muss der Proband darauf hingewiesen werden seine Augen zu schließen!
  • EKG- und Spulenkabel nie auf die nackte Haut legen und nie überkreuzen!

     

Eine weitere Gefahrenquelle sind die Gradientenfelder, die im Körper eine Stimulation peripherer Nerven und Muskeln induzieren können. Ein besonders hohes Risiko besteht bei Personen mit implantierten Drähten in anatomisch/funktionell sensitiven Regionen, daher werden sie als Proband nicht zugelassen.

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch eines für die Untersuchung am Menschen zugelassenen Gerätes ist keine schädigende Wirkung zu erwarten.

ABER: Risiken für Mitarbeiter oder Probanden bestehen dennoch durch das statische Magnetfeld, die Gradientenfelder, die Hochfrequenzimpulse, die falsche Lagerung des Probanden und durch das Laser-Lichtvisier.
Die akustische Belastung im MRT liegt bei bis zu 110 dB. Probanden und Personen, die sich während einer Messung im Scannerraum aufhalten, sollten daher immer Gehörschutz tragen. Achtung: Typische akustische MR-Geräusche
 am Scanner sind teilweise auch außerhalb des Gebäudes zu hören und sollten nicht mit Alarmsignalen verwechselt werden!

Auch die Hochfrequenzimpulse stellen eine Gefahrenquelle dar. Hochfrequente elektromagnetische Wellen des Hochfrequenzsystems führen zu thermischen Effekten in Körpergeweben und können zu internen Verbrennungen führen.

Bei der Lagerung des Probanden muss immer darauf geachtet werden, dass kein direkter Kontakt zwischen Probandengewebe und innerer Bohrung des Magneten besteht. Schleifenbildung von Gewebe (linkes Bild) und das Überkreuzen der Extremitäten im Scanner sind nicht erlaubt, da dieses Verhalten zu Verbrennungen führen kann. Das Tragen von Probandenkleidung ist daher Pflicht!

Die Spule wird mittels Laser-Lichtvisier genau im Magnetfeldmittelpunkt positioniert. Probanden werden immer aufgefordert ihre Augen zu schließen, da die Gefahr besteht Netzhautschäden zu erleiden.

 

 

5. Gefahrenquelle Helium

  • Bei Arbeiten mit flüssigem Helium immer Schutzkleidung tragen, da die Gefahr der Kälteverbrennung besteht!
  • Helium kann Erstickungsgefahr verursachen, da es die Raumluft und den Sauerstoff verdrängt!
  • Sollten Sie im MR-Raum jemanden auf dem Boden liegen sehen, betreten Sie den Raum nur mit Sauerstoffmaske!

     

Die Magneten werden mit flüssigem Helium gekühlt. Bei Berührung mit Helium besteht die Gefahr der Kälteverbrennung. Sie sollten daher beim Arbeiten mit flüssigem Helium immer Schutzkleidung tragen! In hohen Konzentrationen kann frei gewordenes Helium zu Erstickungsgefahr führen, da Helium den Sauerstoff verdrängt. Sie sollten sich daher niemals in einen Behälter für Helium hineinbeugen und immer darauf achten, dass für eine gute Belüftung gesorgt ist. Es gibt kein Messgerät für den Sauerstoffgehalt im Scanner-Raum. Sollten Sie als Außenstehender eine Person neben einem Heliumbehälter auf dem Boden liegen sehen, dann achten Sie darauf, dass Sie den Raum nur mit Sauerstoffmaske betreten.

 

 

6. Notfall im MR-Raum

  • Der Magnet ist immer an und darf nur in lebensbedrohlichen Situationen für Menschen und bei ganz besonderen Wartungsarbeiten ausgeschaltet werden!
  • Gefährdete Personen IMMER zuerst aus dem MR-Raum herausholen! NUR und ERST außerhalb des MR-Raumes darf mit Hilfemaßnahmen begonnen werden!
  • Rettungspersonal darf den MR-Raum grundsätzlich nicht betreten!
  • Defibrillatoren und Sauerstoffflaschen sind im MR-Raum verboten!
  • Die Siemens EKG Einheit ist im MR-Raum erlaubt.
  • Notfälle müssen immer dem Sicherheitsbeauftragten gemeldet werden.

     

Was tun im Notfall?
Nur in lebensbedrohlichen Verletzungssituationen durch den Magneten darf und muss der Magnet aus und der Magnet-Quench betätigt werden, da das Betätigen des Magnet-Quench Kosten von mehr als 100.000€ verursacht. Was im Falle eines Quench beachtet werden muss, finden Sie hier. Auch und bei ganz besonderen Wartungsarbeiten kann der Magnet abgeschaltet werden. Nach Betätigen des Magnet-Quench sollten sich alle Personen vom Magneten entfernen und den Raum verlassen, da Helium frei wird (siehe 5. Gefahrenquelle Helium)! Diese Notfalleinrichtungen befinden sich in jeder Etage im Operatorraum der MR-Tomographen.

 

Zusätzlich kann in bedrohlichen Situationen im Magnetraum der
Elektrische Notaus betätigt werden! Hierbei muss Ihnen jedoch bewusst sein, dass das Magnetfeld bestehen bleibt.

 

Verhalten bei Notfällen im MR-Raum
Gefährdete Personen müssen IMMER zuerst aus dem MR-Raum herausgeholt werden! ERST außerhalb des MR-Raumes darf mit Hilfemaßnahmen begonnen werden!

  • Notruf (0)112 Feuerwehr oder  3333 Wachschutz/Pförtner betätigen
  • Im Notfall muss der Proband IMMER zuerst aus dem Magneten und aus dem Scannerraum herausgeholt werden.
  • NUR und ERST außerhalb des Scannerraumes darf mit der Behandlung/Hilfe begonnen werden. Defibrillatoren, Sauerstoffflaschen oder ähnliches darf NIEMALS in den Magnetraum gebracht werden!
  • Im weiteren Verlauf bei Notfällen oder Gefahren sollte der Scannerraum und die weitere Umgebung evakuiert werden. Die Türen zum Scannerraum sollte geschlossen werden.

     

In diesem Video sehen Sie, wie eine Sauerstoffflasche zu einem gefährlichen Geschoss wird.

(Um das Video zu starten, klicken Sie bitte auf den Link)

 

 

7. Das Labor

  • Der Zugang ist nur gestattet für Personen, die eine gültige Sicherheitsunterweisung für das B.U.F.F. haben und Schutzkleidung bestehend aus Kittel, Handschuhen, Mundschutz und Haube tragen!
  • Schuhe müssen mit einer Schuhputzmaschine im Eingang der Laborbereiche gesäubert werden. Sind die Schuhe sehr dreckig oder nass, so müssen zusätzlich Überschuhe genutzt werden.
  • Warn- und Hinweisschilder beachten!

     

Sicheres Arbeiten im Labor kann nur durch Befolgen aller Warnhinweise, des Hygieneplans und durch Tragen von Schutzkleidung gewährleistet werden. Sollten dennoch Notfälle eintreten, so sind im oder vor dem Labor ein Erste-Hilfe-Koffer, eine Körpernotdusche und eine Augendusche zu finden.

Auch der Notfallplan im S1-Bereich mit den wichtigsten Rufnummern ist im Labor vorhanden.

 

 

Revised on 2023-11-03 13:56:29 +0100